Unsere Hündin Icy

Und ab hier beginnt unsere Geschichte mit Icy .

auf der langen Fahrt saß oder lag sie im hinteren Teil des Autos. Zu Hause angekommen war Dario ihr erst mal etwas  zu nahe gekommen und mit leisem Knurren sagte sie was sie davon hielt. Es begann die große Schnupperreise durch unseren Garten und dann auch durch die Wohnung. Die Katzen waren erstmal erschrocken - beruhigten sich aber schnell als sie merkten dass sie ignoriert wurden. Sobald man Icy ruft kommt sie angemessenen Schrittes mit Schwanzwedeln auf uns zu. Leckerchen sind ihr Größtes und auch das Abendessen wurde in Windeseile verspeist. Mit beiden Hunden machten wir noch am gleichen Abend einen kleinen Spaziergang und es klappte schon prima. Icy ist ein richtiges Schmusekätzchen im Körper eines Eisbären. Natürlich hat sie das gewisse Etwas aller Berghunde - ein guter Anteil vom Kuvasz ist in ihrem Genen vorhanden. Aber wir kennes es ja von Dario der die Linien des Capartin in sich trägt und unser unvergessener Samba war auch zur Hälfte ein Kuvasz.



Icy und Dario dürfen also hier bei uns die Katzenschaar bewachen und das große eingezäunte Grundstück von 1000 qm gibt ihnen genügend Raum. Dazu ist mein Mann von Icy begeistert ist und er ist immer zu Hause  sowie genügend Familienmitglieder die für die Hunde da sind wenn wir mal unterwegs oder in Urlaub sind.

 

 Diese Nachricht erreicht uns am Abend über Facebook:

Indis, die große weiße Karpatenstreunerin hat heute ihren Platz bei mir freigemacht. Leb' wohl, meine Schöne und viel Glück für Dich und Deine neuen Menschen! Eingezogen ist die scheue Amira - so ein sanftes, aber ängstliches Rehlein. Sie liegt jetzt nach dem anstrengenden Tag schon ganz entspannt, fast Nase an Nase mit Emyn auf der weichen Decke. Alles wird gut :-)



 

Sehr einfühlsam brachte Sigrid erstmal Amira in ihr eigenes Auto und machte uns dann mit ihrem Hunderudel vertraut. Alle waren uns wohlgesonnen und Icy ging schurstracks auf meinen Mann zu und ließ sich kraulen. Als ich mit Sigrid ins Haus ging kam die Schöne zu mir und wir hatten gleich eine innige Verbindung. Mir kamen die Tränen vor Freude.  Wir verbrachten noch den Nachmittag bei Sigrid in ihrem romantischen Katenhaus und fuhren dann mit leiser Wehmut wegen Amira und mit großen Freude wegen Icy die 300 km nach Hause.

 

Meine Annahme, die weiße Schönheit aus dem Rumänientransport, sei schon vergeben hat sich durch Zufall als Irrtum herausgestellt. Es folgten einige Tage und Nächte an denen mir dies nicht aus dem Kopf ging. Schließlich telefonierte ich mit Barbara Hidding und sie gab mir die Adresse von der Pflegestelle bei der Icy war.  Der Kontakt mit Sigrid stellte sich als sehr symphatisch heraus und sie schwärmte geradezu von der schönen Icy die bei Ihr Indis hieß. Sie sei lediglich zu groß und etwas zu unbeholfen beim Spiel mit ihren Rudel aus 2 kleinen und einem behinderten mittelgroßen Hund. Ich erklärte ihr meine Situation und schickte Bilder und wir telefonierten sehr lange und ausführlich. Ein paar Tage um sich auch sicher zu sein und die Rücksprache mit dem Verein der Karpatenstreuner und wir hatten grünes Licht. Am Samstag, den 22.06.13 fuhren wir mit Amira in Richtung Osnabrück.

 

Leider besteht die süße Amira nur aus Angst - sie kennt noch nichts und niemanden und die Katzen ängstigen sie zusätzlich. In winzigen Schritten geht es ein wenig besser. Nach 3 Wochen verkriecht sie sich immer noch unter der Eckbank und ich werte es als großen Erfolg dass sie, wenn man sie dort hervorgezogen hat, mehr oder weniger freiwillig mit mir spazieren geht. Stubenrein ist sie inzwischen auch, aber als Hund so ganz und gar nicht so was ich mir erhofft hatte. Sie hat meine unbedingte Zuneigung schon allein auf Grund hier Hilflosigkeit und ihrer Angst . Aber meine große Liebe saß im Transportauto mit dem Amira kam. Ein Blick in diese Augen und mein Herz tanzte.  Aber ich wollte nicht einfach Amira fallenlassen da sie extra für mich die weite Reise überstanden hatte. Außerdem nahm ich in dem Durcheinander an dass eine Familie auf sie warten würde. 

                                     

Amira habe ich auf der Vermittlungsseite der Karpartenstreuner gesehen und mich in sie verliebt. Einige Monate mußten wir warten bis alle Impfungen und Untersuchungen ihre Ausreise ermöglichten. Endlich am 29. Mai 13 sollte sie kommen. Leider gab es unterwegs einen großen Holperstein in Gestalt eines Österreichichen Amtsveterinärs. Hier die Geschichte, erzählt von Barbara Hidding, die zusammen mit Lilly die weite Fahrt und alle Hindernisse durchgestanden hat:

 

Kleines, glückliches Karpatenstreunerchen, Hopihe, endlich in der Freiheit angekommen.
Ich versuche nun hier mal eine Beschreibung der vergangenen Zwei Tage aus meiner Sicht aufzuschreiben.
Lilly und ich waren nun Dienstag Abend in Linz angekommen. direkt Mittwoch morgens um 7 sollte es auf den Heimweg gehen. Die Autotüren würden geöffnet, wir wollten gerade mit den Vorbereitungen für die Umsetzung beginnen, da hielt ein Polizeiauto vor dem Grundstück von Gaby. Ich habe mir noch nichts dabei gedacht, doch dann hielt ein 2. und später noch ein Bus mit Polizisten vor der Tür. Ausweise, Führerscheine, Papiere der Hunde etc. Waren sofort abzugeben. Es herrschte ein unfreundlicher Kasernen Befehlston. Freundliche Helfer die dazu kamen wurde untersagt, zu telefonieren. Dann kam schließlich die nette Frau Bernhard vom Tierschutz, die sich die Hunde anschaute und meinte, diese seien gut versorgt, wären in einem guten Zustand, es gäbe nichts auszusetzen.
Wir schöpften wieder Mut. Das muß doch hier ein schlechter Scherz sein, haben wir gedacht.
Doch das war erst der Anfang eines langen Alptraumes.
Denn nun kam der Amtsveterinär.
Außerdem noch ein weiteres Polizeiauto. Der Transport gehöre jetzt erst mal ihm. Dann machte der Amtsveterinär keinen Hehl. Mehr daraus, was er von Tierschützern halte. Die wollen alle nur Profit, letzte Woche hätte er noch halbtote Welpen aus einem Transporter gezogen und wir wären genau in der gleichen Kategorie einzuordnen. Kein Widerspruch! Mit Polizeieskorte wurden nun unsere Hundies zum Linzer Tierheim abkommandiert. Dort verschwand der Amtsvets für ein paar Std. Und wir durften nun 14 Hundeboxen vom Transporter ins Tierheim schleppen.
Das muß alles ein böser Alptraum sein, habe ich immer noch gedacht. Es wurde eine weitereTierärtzin geholt, die die Hunde durchcheckte und zufrieden war. Mittlerweile war uns erlaubt, die Hunde in kleinen Gruppen in einen kleinen Auslauf zu lassen, Beine vertreten. An dieser Stelle möchte ich unbedingt sagen, daß ich diese ganze nervenaufreibende Geschichte nicht ohne meine vielen Freunde, die ich bereits hatte, aber die ich dann auch noch gewinnen sollte, durchgestanden hätte.
Der Amtsvets eilte erneut herbei und unterbreitete uns einen neuen großzügigen Vorschlag.
Entweder der Transport geht zurück nach Gheorghenie, oder die Hunde würden euthanasiert! Ja, ihr habt recht gehört. Vielleicht könnt ihr euch das Gefühl vorstellen, das uns bei diesen Worten überkam. Wir haben uns nur ganz betroffen angesehen. nacher war ich froh, daß er es noch mehrfach sagte und somit auch Zeugen diese Aussage belegen können. Dann war er wieder weg. Neben dem Gefühl der Bedrohlichkeit, die diese Aussage auslöste fühlten wir uns so schlecht so ausweglos, so erniedrigt, und trotzdem gab es keine Chance der Konfrontation. Wir waren in seinen Rechtsraum geraten und mußten sehen, wie wir aus dieser Nummer wieder rauskommen. In der einen Hand immer das Telefon um mich mit Ingrid und Monika zu beraten, die mir eine unglaubliche moralische Unterstützung aus der Entfernung gegeben haben. Weitere Telefonate mit Rechtsanwälten und Tierschutzorgas folgten. An diesem Punkt haben wir uns entschlossen, bevor hier noch irgendwas anbrennt, gehen wir erst mal auf die Rückreisestrategie ein......
Brav und betrübt packten wir die Hunde ein. Auch die Mitarbeiter vom Linzer Tierheim waren so bemüht und nett.
Als wir dann überall resigniert verbreiteten, wir fahren zurück, da war die unglaublich couragierte Frau Bernhard vom Tierschutz wieder da und war empört, daß wir wieder zurück geschickt wurden. Es war mittlerweile 20.00 Uhr und sie Bot an, fahrt bis Wien dort war ein Platz für uns im Tierasyl bereitgestellt. Und, es ging sogar noch weiter, Frau Dr. Petrovic, Mitglied der Grünen im Ministerium war involviert und wollte sich stark für uns machen. Uff, jetzt war es aber schon richtig offiziell heißgelaufen. nachts um 1.00 kam dann noch Harald und wir haben noch eine weitere Std. Beratschlagt, was zu tun ist.
Ein paar Std. Konnten wir uns aufs Ohr legen.
Am nächsten Morgen war uns klar, jetzt geht es HEIM! Morgens habe ich dann noch mit Frau Dr. Petrovic gesprochen, die mir zusagte, wenn es Ärger gäbe, Stände sie auf unserer Seite.
So führen wir mit bangem Herzen nach Deutschland und haben hinter der Grenze nicht gewußt, ob wir Lachen oder Weinen sollten, und so haben wir halt Beides getan.
Es war der absolute Ausnahmezustand. Wir hatten nie wirklich vor zurückzufahren. Aber es war eine schreckliche Situation.
Aber auch noch nie habe ich soviele Super hilfsbereite Menschen erlebt, die uns den ganzen Tag zur Seite standen. Großer Dank an meine Mitstreiterin Lilly, dann Gaby Karst, die nicht von unserer Seite gewichen ist, ebenso wie Peter und die auch noch bis 1 Uhr nachts mit uns in Wien nach Lösungen suchte. Das Tierheim Linz, das Tierasyl Wien, wo wir im Konferenzraum auf dem Boden schlafen dürften. Dann besonders Frau Bernhard vom Tierschutz eine Kämpferin für die Rechte der Tiere Petra Zippe und Harald Ertl, die auch noch nachts kamen. Und zum Scluß ein dickes Dankeschön an Frau Dr. Petrovic, die in der Not einfach auch für uns da war.
Und vor allen Dingen ein großes Lob an unsere wunderbaren Hunde, die das Ganze sooo geduldig ertragen haben.
Hier nun also ein kleiner Einblick der letzten zwei Tage aus meiner Sicht.
Aber, diese Geschichte ist hier noch nicht zu Ende.....
Und schaut auf Hopihe, ich glaube sie findet, es hat sich gelohnt.
ie